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Abschied nach 30 Jahren an der Max-Planck-Realschule

Jürgen Schmid hinterlässt vielfältige Spuren an der Brettener Realschule

Verabschiedung an der MPR von Jürgen Schmid

Nach 30 Jahren an der Max-Planck-Realschule wurde nun Fachoberlehrer Jürgen Schmid in den Ruhestand verabschiedet. „Er hat nicht nur Generationen von Brettener Schülern in Technik und in Naturwissenschaften unterrichtet, sondern hinterlässt ganz vielfältige Spuren im Schulleben der MPR“ , so Realschulrektorin Angela Knapp bei ihrer Dankesrede anlässlich Schmids Verabschiedung. Denn die Baugeschichte der Brettener Realschule sei eigentlich auch Schmids Geschichte.

Nach seiner Ausbildung zum Fachlehrer war Schmid zunächst an einer Grund- und Hauptschule in Neckarsulm tätig, bis er 1991 an die Max-Planck-Realschule in Bretten kam. 1995 übernahm er dort den Fachvorsitz Technik, dreizehn Jahren war Schmid Sicherheitsbeauftragter der Schule. Als Leiter der AG für technisch begabte Schüler pflegte er außerdem eine enge und äußerst produktive Zusammenarbeit mit der Firma NEFF.

Während der drei Jahrzehnte an der Brettener Realschule prägte Schmid aber besonders die Baugeschichte der Brettener Realschule. So hat er gemeinsam mit dem damaligen Schulleiter Martin Knecht drei Um- und Anbauten und eine Generalsanierung des Schulgebäudes der MPR für mehrere Millionen Euro geplant und begleitet. An unzähligen Wochenenden hatten Schmid und Knecht damals den gesamten Verwaltungstrakt der Schule nach ihren eigenen Vorstellungen gezeichnet. Gemeinsam mit der Schulleitung betreute er sämtliche Baumaßnahmen als Bauchsachverständiger, ganz selbstverständlich auch während der Ferien. Fragt man Schmid, was besonders herausfordernd war, dann kommt er fast ins Träumen und erzählt von dem Großumbau des Schulhauses in den Jahren 1993 bis 1995, wo Gebäudeteile während des laufenden Schulbetriebs in den Rohbauzustand versetzt wurden. Damals gab es Raumbelegungsänderungen im Wochentakt, unterrichtet wurde auch, wenn nebenan mit dem Schlagbohrer gearbeitet wurde. In den Jahren danach folgten der Neubau, der Umbau des Foyers, die Erweiterung des Lehrerzimmers, eine Dach- und Küchensanierung und der Umbau der NWA-Räume. Das Gebäude der Brettener Realschule trägt also in vielen Bereichen Schmids Handschrift und so wird er immer mit der Max-Planck-Realschule verbunden bleiben.

Nun beginnt ein neuer Abschnitt in Schmids Leben, aber auch hier wird gewohnt tatkräftig sein. So will er sich ab Herbst ehrenamtlich als Fahrer bei der Tafel Oberderdingen engagieren. Zudem führt er sein politisches Wirken als Gemeinderat in Oberderdingen weiter. Daneben freut er sich auf sportliche Aktivitäten und holt vielleicht sogar wieder seinen Lenkdrachen heraus.

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“Trotz Krone bleibe ich Knecht”

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150 Gäste verabschieden Realschul-Rektor

Bretten. Schick sieht er aus. Er trägt ein weißes Hemd und hat ein paar graue Haare. Außerdem ist er wohl streng, man kann jedoch durchaus seinen Spaß mit ihm haben. Vor allem aber hat er in seiner Schule das „Oberkommando”: Knackig und prägnant beschreiben die Fünftklässler der Max-Planck­-Realschule (MPR) ihren Noch-Rektor Martin Knecht. Mehr in die Tiefe gehen dann die Grußworte der Vertreter aus Politik und Schule bei seiner Verabschiedungsfeier am Freitagabend im Musiksaal der MPR – und bei dieser zeichnet sich durchweg das Bild ab von einer kompetenten und geschätzten Persönlichkeit mit Mut zur Veränderung, Gelassenheit und Durchsetzungsvermögen. Oder, wie Konrektorin Angela Knapp es sichtlich gerührt formuliert: „Du warst für die MPR ein Glücksfall.” Rund 150 Gäste sind gekommen, um dem Rektor für sein Engagement zu danken und ihm für die Zukunft alles Gute zu wünschen. Aus Berlin und Düsseldorf eigens angereist sind auch seine Söhne Matthias und Christoph mit Frauen sowie die vier kleinen Enkel Julius, Oskar, Leni und Lui. Eine Bühne ist aufgebaut, dahinter laufen auf einer Leinwand Schnappschüsse und Anekdoten aus Knechts Ära, wie etwa Festreden oder treffende BNN-Schlagzeilen. Ebenso bunt ist die Vielfalt der gebote­nen Beiträge. So sind Schulorchester und Schulband mit rund 30 Musikern vertreten und sprengen damit beinahe die Kapazität der kleinen Bühne. Solisten beeindrucken mit ihren Darbietun­gen, ein Trio bringt südamerikanische Klänge in den Raum, und die elf­jährige Simona Al­banese gibt eine ei­gene Tanzchoreografie zum Besten.

Als Lehrerchor tritt das Kollegium auf und singt humorvolle Strophen über den Chef als „Lehrer aus Leidenschaft” oder als Opa, der „mit den Enkeln auf Tour” geht. Schließlich zeigen die Kollegen noch einen Überraschungsfilm, in dem unter anderem die Fünftklässler mit der Charakterisierung ihres Rektors zu Wort kommen. „Danke aus ganzem Herzen” sagt Eli­sabeth Groß vom Staatlichen Schulamt Karlsruhe. Als „Krönung seines Lebens­werkes” überreicht die Schulamtsdirektorin dem MPR-Chef eine überdimensionierte Krone. Zur Freude der Gäste schnappt sich der Geehrte daraufhin spontan das Mikrofon und versichert: „Trotz Krone bleib ich Knecht.”

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MdL Joachim Kößler (CDU) erinnert in seiner Rede an Knechts Einsatz für den Erhalt der Realschule. „Ich weiß noch, wie er die Schule verteidigt hat. Ohne ihn würde sie heute vielleicht nicht mehr bestehen”, sagt er. Lobende Worte kommen auch von Oberbürgermeister Martin Wolff . „Dir ist es gelungen, diese Schule zu einer exzellenten Bildungseinrichtung zu formen.”
„Herr vergib ihnen, dass sie so maßlos übertreiben”, wehrt der künftige Pensionär humorvoll die zahlreichen Glückwünsche ab und erntet dafür reichlich Gelächter. Nun ist es an ihm zu danken: allen voran seiner Familie, dann seinen guten Freunden und Kollegen. Er spricht über seine Erfahrungen, über das gute Klima an der Schule und über das, was er vermissen werde. Vermissen werden ihn wohl auch seine Kollegen; unter Tränen verkündet Konrektorin Knapp: „Der Tag ist gekommen, den wir nie haben wollten.” Jedoch: Obwohl ihr treuer Knecht nach 27 Jahren jetzt ein freier Mann ist, muss die Schule nicht gänzlich auf ihn verzichten. „Das pädagogische Feuer brennt noch immer”, versichert er. Und selbstverständlich werde er „dieser unserer Schule verbunden bleiben.”

BNN Artikel 23.07.2018 | Catrin Dederichs

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Rektor Knecht verabschiedet

Lässt Farbe(n) sprechen: Schulleiter Martin Knecht vor einem Kunstwerk in der Max-Planck-Realschule Bretten. Den scheidenden Rektro reizten immer Widersprüche – beispielsweise studierte er katholische Theologie und Biologie. | Foto: Kampf (BNN)

„Widersprüche haben mich besonders gereizt“

Mit Martin Knecht, der am heutigen Freitag offiziell aus dem Schuldienst verabschiedet wird, geht ein nicht alltäglicher Pädagoge: Das fängt schon mit den Fächern an, die der junge Martin einst studierte: Biologie und katholische Religionslehre. „Das sind total verschiedene Fachrichtungen, vor allem, wenn es um die Diskussion über Schöpfung und Evolution geht“, sagt Knecht. Widersprüche hätten ihn „schon immer besonders gereizt.“

Mit Soldaten und Schülern über Widersprüche diskutiert

Auch die Tatsache, dass der aus einer christlich geprägten Lehrerfamilie stammende Knecht (der Großvater etwa war Realschul-Rektor in Singen) zunächst Offizier bei der Luftwaffe wurde, passt zu diesen Widersprüchen: „Ich habe mir die Entscheidung, zur Bundeswehr zu gehen, nicht leicht gemacht. Aber ich wollte im Notfall meine Familie und mein Land verteidigen.“ Als Offizier lernte Knecht Menschenführung, lernte, wie man mit Schwächeren umgeht – eine Eigenschaft, die ihm später als Schulleiter sehr zugute kam. Und er wurde in Methodik und Didaktik geschult – eine Ausbildung, „die heutzutage eigentlich jeder Schulleiter machen müsste“. Weil Schulleiter, so sieht es Knecht, „ist ein eigener Beruf“.

Mit den Soldaten seiner Kompanie diskutierte der junge Leutnant auch schon mal über Krieg und Frieden – mit den Neunt- und Zehntklässlern seiner Realschule später über Schöpfungsglaube und Evolution – ebenfalls Widersprüche. Er selbst glaube, „dass hinter allem eine größere Macht steckt“, erzählt Knecht im BNN-Gespräch, und, dass es nach dem Tod irgendwie weitergehe. Apropos Tod: Eine „Todsünde“ beging er nach eigenem Bekunden 1978, da hatte er gerade seine Zweite Staatsprüfung mit Auszeichnung bestanden: „Ich bin als Freiburger von Freiburg weggezogen.“

2018 erstmals im Gewand an Peter und Paul

Die erste Station des jungen Pädagogen: Bretten, Max-Planck-Realschule. „Ich hatte anfangs Riesenheimweh. Aber meiner Frau hatte hier eine Stelle – und die Kinder hatten bald ein gutes soziales Umfeld.“ Eine Heimat fand Knecht damals in der katholischen Kirche, wo er bald als Pfarrgemeinderat wirkte. Ein Vereinstyp war er nie, „leider“, wie der 65-Jährige heute einräumt. Immerhin: An Peter und Paul 2018 zog er erstmals im Mittelaltergewand durchs Fest. „Das hat mir gefallen. Man gehört dann irgendwie dazu“, lautet sein Fazit.

Erstmals im Peter-und-Paul-Gewand: Martin Knecht. | Foto: pr (BNN)
 

Der Junglehrer muss keinen schlechten Eindruck beim Oberschulamt hinterlassen haben, wurde er doch 1983, gerade mal fünf Jahre nach „Amtsantritt“, zum Multiplikator der neuen Bildungspläne für Biologie ernannt. Und einige Monate später ernannte ihn die Behörde zum Fachberater für katholische Religion beim Staatlichen Schulamt Karlsruhe, wo er gut 20 Jahre lang Kollegen im Bereich Religionspädagogik schulte.

Eine seiner Ideen war (und ist) dabei die Farb- oder Symboldidaktik. Ein Beispiel: Beim Gleichnis vom verlorenen Sohn (Lukas 15, 11ff.) lässt er die Schüler mit Farben arbeiten, die die jeweiligen Emotionen vermitteln sollen. „Der Schüler muss sich mit jeder einzelnen Perspektive befassen.“ Unzählige Fachbeiträge, Bücher (unter anderem „Lebendige Bibelarbeit“, gemeinsam mit seinem Vater Lothar verfasst), hat Knecht dabei erstellt. Seit 1985 wirkte er zudem als Lehrbeauftragter beim Staatlichen Seminar für schulpraktische Ausbildung und bildete 13 Jahre lang Referendare aus. „Das war eine intensive Zeit, denn ich war ja hauptsächlich auch noch Lehrer hier.“

Als Rektor Farbe in die Schule gebracht

Nach drei Jahren als Konrektor an der Albert-Schweitzer-Realschule Bruchsal stellte sich Knecht im Mai 1991 die Frage: Gehe ich zurück nach Bretten? Hier war nämlich zwischenzeitlich die Rektorenstelle an der Schule freigeworden, in der Knecht 1978 angefangen hatte. Die Bewerbung war erfolgreich. „Ich war damals 36, und ich glaube, der jüngste Schulleiter im Land“. Eine der ersten Amtshandlungen war die farbliche Umgestaltung der fast ausschließlich in Brauntönen gehaltenen Schule. Gemeinsam mit Jürgen Schmid und Rainer Martus setzte er das rot-blau-gelbe Farbkonzept um, das auch heute noch überall die Schule ziert.
Zwei Schulerweiterungen, ein neues Foyer und eine Mensa sind die Bilanz von Knechts Amtszeit, doch der Rektor prägte vor allem die „innere Entwicklung“: Längst gehe es neben Bildung um Mobbing, den Umgang mit Verhaltensregeln, Konfliktmanagement, Gewalt- und Suchtprävention, Streitschlichtung und Toleranz. Er setze dabei mehr auf „Einsicht“ denn auf Strafe. Und ist bisher so schlecht nicht damit gefahren: „Wir haben jedes Jahr rund 800 Schüler. Und die, mit denen es echten Ärger gab, kann man an einer Hand abzählen.“

BNN Presseartikel von Thilo Kampf | 20.07.2018

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Religionslehrerin Christa Franck in den Ruhestand verabschiedet

18 Jahre unterrichtete sie katholische Religion an der Max-Planck-Realschule in Bretten, nun wurde Christa Franck in den Ruhestand verabschiedet. Rektor Martin Knecht lobte in einer feierlichen Rede, dass sie ihre Schüler niemals zum Glauben drängen wollte, sondern ihnen als lebendige Zeugin den christlichen Glauben vorlebte. Stets sah sie die positiven Eigenschaften und Talente bei ihren Schülern.

Aufgewachsen in der Landwirtschaft führte sie ihr beruflicher Werdegang zunächst in die Bank. Ihr Traum war aber ein anderer. Neben der Arbeit begann Christa Franck das Fernstudium zur Religionspädagogin, welches sie 1997 mit Bravour abschloss. 1999 kam sie dann als Religionslehrerin an die Brettener Realschule und konnte dort das tun, was sie sich immer in ihren Träumen vorgestellt hatte. 2011 wurde sie zusätzlich an der Erzdiözese Freiburg als Schulseelsorgerin ausgebildet und begleitete die Brettener Realschüler fortan auch außerhalb des Unterrichts.

Besonders stolz ist Christa Franck auf ihr Bibelschreibprojekt. Über fünf Jahre schrieben Schüler aller Jahrgänge Seite für Seite das Neue Testament ab und gestalteten so eine MPR-Bibel. Während sich die Schüler am Anfang sehr skeptisch zeigten, war sich Franck über den Erfolg des Projekts sicher. Denn ein gesunder Optimismus, Vertrauen auf das Gute und Durchhaltevermögen zeichneten Franck in ihrer Arbeit stets aus. 

Neben der täglichen Arbeit mit den Schülern war sie über ein Jahrzehnt Fachvorsitzende des Faches Religion und gestaltete das Schulleben maßgeblich mit. Franck initiierte Klosterfahrten, plante Friedensmärsche und veranstaltete mit Schülern Dritte Welt Aktionen. Sie schaffte es immer wieder weltbewegende Themen anzupacken und über den Religionsunterricht im Klassenzimmer in die Gesellschaft zu tragen, so Knecht in seiner Abschiedsrede.

Auch wenn Christa Franck mit Herz und Seele Religionslehrerin war, freut sie sich auf ihren Ruhestand und auf viel Zeit für Familie, Freunde und Sport. Denn sie ist sich sicher: „Hinterm Horizont geht’s weiter.“

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