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Bau eines Segelfliegers begeistert Schülerinnen und Schüler der Max-Planck-Realschule in Bretten

Handwerkliches Geschick und Spaß am technischen Arbeiten, das sind wohl die beiden Grundvoraussetzungen für die Teilnahme an der Technik-AG der Max-Planck-Realschule in Bretten. Schon seit drei Jahren engagiert sich der dreifache Familienvater Herr Neumann an der MPR, indem er den Schülerinnen und Schülern den Spaß am Fach Technik nahe bringt. Nachdem er in den vergangenen beiden Jahren mit den Schülerinnen und Schülern Seifenkisten baute und diese dann am Schluss der AG bei einem echten Seifenkistenrennen getestet wurden, werkeln die Teilnehmer dieses Jahr jeden Dienstagnachmittag an einem Segelflieger, der am Ende beim Testflug hoffentlich nicht zu Bruch geht. Begeistert führt Herr Neumann die vier Jungen und zwei Mädchen der 8. Klassen an das technische Arbeiten hin. Die sechs merken schnell, dass neben Präzision auch die Feinmotorik eine wichtige Rolle beim Bau eines Segelfliegers spielt. Der Techniklehrer Herr Schmid und Schulleiterin Dr. Angela Knapp freuen sich sehr über das soziale Engagement, das Herr Neumann an den Tag legt. Dieser betont, dass er sich gerne Zeit für die Technik-AG nimmt, da er sieht, wie eifrig und interessiert die Teilnehmer bei der Sache sind. Vor allem zu sehen, wie stolz die Schülerinnen und Schüler am Ende auf ihr Produkt sind, sei jede investierte Stunde wert.

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Die Liebe teilen und weitergeben

„In Jesus ist Gottes Liebe zu uns gekommen.“ Das war das diesjährige Thema des Adventsgottesdienstes der fünften Klassen der Max-Planck-Realschule Bretten in der Katholischen Kirche St. Elisabeth.

Auch in diesem Jahr gelang es den Lehrerinnen und Lehrer der Religion- und Musikfachschaft die Fünftklässler auf die Adventszeit einzustimmen. Das einstudierte Anspiel verdeutlichte, dass es sich lohnt, danach zu fragen, was Liebe für uns bedeuten kann. Lehrerkollege und Pfarrer Ralf Bönninger predigte anschaulich über Johannes 1,4 und verdeutlichte dabei, dass wir lieben können, weil Gott uns liebt. Unsere Aufgabe als Christen ist es daher, diese Liebe zu teilen und weiterzugeben, vor allem in der jetzigen Vorweihnachtszeit. Sascha Trautz (10a) und Mara Dörr (10a) zeigten schließlich ihr musikalisches Talent mit ihrem Lehrer Herrn Kurz, indem sie von dieser Liebe das Lied „Perfect“ von Ed Sheeran vortrugen. Dabei sangen alle Fünftklässler lauthals mit und sorgten so für einen echten Gänsehautmoment in der Kirche.

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Max-Planck-Realschule Bretten erneut als „Mint-freundliche Schule“ ausgezeichnet

Als eine von 58 Schulen wurde die Brettener Realschule nun zum zweiten Mal für ihre MINT-Schwerpunktsetzung (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik) ausgezeichnet. Die Lehrerinnen Rebecca Rieth und Eva Deininger nahmen die Ehrung im Rahmen des 4. Kongresses MINT ZUKUNFT SCHAFFEN in der Stadthalle Reutlingen in Empfang, vor 3 Jahren hatte die MPR das MINT-Siegel zum ersten Mal erhalten. Die Ehrung der Schulen in Baden-Württemberg steht unter der Schirmherrschaft der Ministerin für Kultus, Jugend und Sport, Frau Dr. Susanne Eisenmann sowie der Kultusministerkonferenz (KMK).

Die »MINT-freundlichen Schulen« werden für Schüler, Eltern, Unternehmen sowie die Öffentlichkeit durch die Ehrung sichtbar und von der Wirtschaft nicht nur anerkannt, sondern auch besonders unterstützt. Bundesweite Partner der Initiative »MINT Zukunft schaffen!« zeichnen in Abstimmung mit den Landesarbeitgebervereinigungen und den Bildungswerken der Wirtschaft diejenigen Schulen aus, die bewusst MINT-Schwerpunkte setzen. Die Schulen werden auf Basis eines anspruchsvollen, standardisierten Kriterienkatalogs bewertet und durchlaufen einen bundesweit einheitlichen Bewerbungsprozess.

So kann die Brettener Realschule eine Vielzahl von MINT-Aktivitäten vorweisen, die sowohl im alltäglichen Unterricht stattfinden als auch in Arbeitsgemeinschaften vertieft werden. Schon seit vielen Jahren besteht die Technik-AG in Kooperation mit der Firma Neff. Regelmäßig zeigen die Brettener Realschüler ihr Können bei landesweiten Wettbewerben. So kam die Schule mit ihrer NWA-AG in den Jahren 2016 und 2018 in die TOP TEN beim NANU?!-Wettbewerb, einem Wettbewerb des Ministeriums für Kultus, Jugend und Sport rund um Fragestellungen aus dem Naturwissenschaftlichen Unterricht. Besonders möchte Rebecca Rieth, Fachvorsitzende NWA und MINT-Beauftragte der Max-Planck-Realschule, auch die Bedeutung der gerade im letzten Schuljahr umgebauten und neu ausgestatteten NWA-Räume hervorheben: „Durch die neueste Ausstattung können wir abwechslungsreichen Unterricht mit vielzähligen Versuchen anbieten und so das Interesse unserer Schüler an Naturwissenschaftlichen Themen wecken.“ Auch im Informatikbereich nimmt die Schule regelmäßig an Wettbewerben teil. Beim Informatik-Biber, einem jährlich stattfindenden Schülerwettbewerb, werden Problemlösestrategien am PC verlangt, außerdem bekommen die Schüler Programmieraufgaben.   

 „Die mathematisch-naturwissenschaftlichen Fähigkeiten der Schülerinnen und Schüler sind Erfolgsgaranten – sowohl für die Schüler als auch ökonomisch betrachtet. Ganz Ähnliches gilt für Fähigkeiten im weiten Feld der Digitalisierung. Daher haben wir ja auch Informatik in der Sekundarstufe eingeführt und werden weiterhin die MINT-Aspekte der Bildung ebenso im Fokus behalten wie Wissen und Fähigkeiten im Umgang mit der Digitalisierung.“, sagt Dr. Susanne Eisenmann, Ministerin für Kultus, Jugend und Sport des Landes Baden-Württemberg. Die Partner und somit diejenigen, die die Schulen ehren, sind: Cisco Systems; Deutsche Mathematiker-Vereinigung (DMV); Deutsche Telekom Stiftung; Dienstleistungsgesellschaft für Informatik (DLGI); Klett MINT GmbH; Christiani; WRO World Robot Olympiad; Wissensfabrik – Unternehmen für Deutschland e.V.

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133 Fünftklässler starten in diesem Schuljahr an der MPR in Bretten

Die neuen Fünftklässler an der MPR – Schuljahr 2018/2019

Zur Einschulung begrüßte Realschulrektorin Angela Knapp die Schüler, die immerhin aus 17 Ortschaften kommen, und deren Eltern. Sascha Trautz aus der 10 a gestaltete die Einschulungsfeier musikalisch, die Schüler der Klasse 6a hatten gemeinsam mit den Eltern und ihren Lehrerinnen Carina Rombach und Hannah Metz für das leibliche Wohl gesorgt. Während die Schüler ihre erste Unterrichtsstunde erlebten, berichtete Schulleiterin Angela Knapp von den Aktivitäten und den Schwerpunkten der Schule. Auch in diesem Jahr gibt es unter den fünf fünften Klassen zwei Klassen mit besonderem Profil. In der Bläserklasse lernt jedes Kind in den kommenden zwei Schuljahren ein Musikinstrument und probt wöchentlich in einem Orchester, in der Bili-Klasse werden auch Sachfächer in englischer Sprache unterrichtet. Die MPR wünscht den neuen Schülern alles Gute!

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MPR-Schüler unterwegs im Südosten Englands

MPR Schüler vor der Tower Bridge in London.

Ab nach England

Eine Pause von der drückenden Hitze in Deutschland? Dieser Traum sollte sich für 48 Schüler der MPR mit ihren Betreuern Silke Maier, Julian Port, Wolfgang Dresler und Yannick Neumann bewahrheiten.  Das Wetter in England zeigte sich in der Woche, in der die MPR-Schüler im Südosten Englands unterwegs waren, tatsächlich von seiner allseits berühmten wechselhaften Seite. Aber wer will auch schon Stonehenge im Sonnenschein sehen? Gerade unter dunklen Wolken und Regenschauern spürt man die geheimnisvolle und magische Aura von Stonehenge, diesem in der Jungsteinzeit errichteten Steinkreis. Und wer kam da nicht ins Grübeln, ob Stonehenge in grauer Vorzeit tatsächlich der Sonnenbeobachtung gedient hat und als Stätte eines Totenkults genutzt wurde oder ob es nicht doch etwa eine Landeplatzmarkierung für UFOs war.

Zwei Tage London standen wieder auf dem Programm und auch hier machte das Wetter, was es wollte. Der Tower und die Tower Bridge zeigten sich noch bei bewölktem Himmel, bei strömendem Regen war man dann auf der HMS Belfast auf der Themse. Dieses Kriegsschiff aus dem zweiten Weltkrieg konnte man von der Operationszentrale bis zum Maschinenraum erkunden.  Auch die anschließende Bootsfahrt auf der Themse fand im Regen statt, dies konnte die MPR – Schüler aber nicht davon abhalten, mit Schirmen und Regenjacken ausgestattet, an Deck des Schiffes zu stehen und die Sehenswürdigkeiten rechts und links der Themse zu bewundern. Für all den Regen wurde man aber am zweiten London-Tag entlohnt. Eine Fahrradtour durch London bei strahlendem Sonnenschein begeisterte die Schüler. Durch die Alleen wunderschöner Parks, auf den berühmten Brücken der Stadt mit dem Fahrrad zu fahren war sicherlich ein Erlebnis, was die MPR-ler nie vergessen werden. Die local guides fanden die beste Stelle, um die Wachablösung vor dem Buckingham Palace zu beobachten und auch die Household Cavalry (beritttene königliche Leibgarde) bei Horse Guards konnte man aus direkter Nähe sehen. Und als ein einzelner Wachsoldat, der wohl seine Kameraden verloren hatte, mit seiner berühmten Bärenfellmütze, direkt an der Fahrradfahrergruppe vorbeimarschierte, konnte jeder sein ganz persönliches Selfie schießen.

Auch die Fußballfans kamen auf ihre Kosten. Im Arsenal – Stadion lauschten die Schüler den Erzählungen der Fußballstars über ihre Erinnerungen an Spieltage vergangener Zeiten. In der Umkleidekabine setzten sich viele auf die Plätze der berühmten Fußballstars wie Mustafi, liefen dann durch den Tunnel auf den berühmten Rasen und manch einer stellte sich den Jubel von 60.000 Fans vor.

Abtauchen in die schaurige Geschichte Londons konnte man dann im Dungeon, dem berühmtesten Londoner Gruselkabinett. Schon im scheinbar altersschwachen, mittelalterlich wirkenden Fahrstuhl in die Tiefe des Gemäuers erfuhr man vieles über die Taten der berüchtigten Londoner Bösewichte und als es dann weiterging mit einer Angst einflößenden Bootsfahrt auf der aufgewühlten und nach Fäulnis stinkenden Themse mit unzähligen hungrigen Ratten in unmittelbarer Nähe, war es um die Gelassenheit vieler MPR- Schüler geschehen. Man hörte nur noch die entsetzten Schreie einzelner Schüler.

Die Natur kam natürlich auf dieser Reise auch nicht zu kurz. Die frühmorgendliche Wanderung auf den Klippen von Dover begeisterte die Schüler. Das tiefblaue Meer und die in den Hafen einfahrenden Schiffe im Vordergrund, im Hintergrund die weite Wiesenlandschaft mit Pferden und Schafen, das alles im Licht der aufgehenden Sonne, so zeigte sich England mal wieder von seiner Bilderbuchseite. Höhepunkt für die meisten Schüler war sicher die vierstündige Wanderung auf den Seven Sisters, einer Steilklippenformation zwischen Eastbourne und Brighton. Diese spektakuläre Wanderung vor einer einmaligen Kulisse mit bis zu 162 Meter hohen Klippen raubte vielen Schülern den Atem. Ronja Dick und Nelly Schmidt waren voll der Begeisterung: „Wir sind immer wieder stehengeblieben, haben die Augen geschlossen und uns das Rauschen des Meeres angehört. Und wenn wir dann wieder die Augen geöffnet, den Leuchtturm Birling Gap in seinen rot-weißen Farben gesehen haben und um uns die weite Hügellandschaft, wir wollten einfach nicht weitergehen, sondern jeden Augenblick genießen.“ Und tatsächlich wurde die Zeit reichlich genutzt, zum Sonnenbaden, zum Picknicken, zum Fotografieren. Und das alles mit der Gitarrenbegleitung von Sascha Trautz und bei strahlendem Sonnenschein. Ein eben typisch englischer Sommer, den die MPR-ler dieses Jahr erleben durften.

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“Trotz Krone bleibe ich Knecht”

Bildquelle: https://kraichgau.news

150 Gäste verabschieden Realschul-Rektor

Bretten. Schick sieht er aus. Er trägt ein weißes Hemd und hat ein paar graue Haare. Außerdem ist er wohl streng, man kann jedoch durchaus seinen Spaß mit ihm haben. Vor allem aber hat er in seiner Schule das „Oberkommando”: Knackig und prägnant beschreiben die Fünftklässler der Max-Planck­-Realschule (MPR) ihren Noch-Rektor Martin Knecht. Mehr in die Tiefe gehen dann die Grußworte der Vertreter aus Politik und Schule bei seiner Verabschiedungsfeier am Freitagabend im Musiksaal der MPR – und bei dieser zeichnet sich durchweg das Bild ab von einer kompetenten und geschätzten Persönlichkeit mit Mut zur Veränderung, Gelassenheit und Durchsetzungsvermögen. Oder, wie Konrektorin Angela Knapp es sichtlich gerührt formuliert: „Du warst für die MPR ein Glücksfall.” Rund 150 Gäste sind gekommen, um dem Rektor für sein Engagement zu danken und ihm für die Zukunft alles Gute zu wünschen. Aus Berlin und Düsseldorf eigens angereist sind auch seine Söhne Matthias und Christoph mit Frauen sowie die vier kleinen Enkel Julius, Oskar, Leni und Lui. Eine Bühne ist aufgebaut, dahinter laufen auf einer Leinwand Schnappschüsse und Anekdoten aus Knechts Ära, wie etwa Festreden oder treffende BNN-Schlagzeilen. Ebenso bunt ist die Vielfalt der gebote­nen Beiträge. So sind Schulorchester und Schulband mit rund 30 Musikern vertreten und sprengen damit beinahe die Kapazität der kleinen Bühne. Solisten beeindrucken mit ihren Darbietun­gen, ein Trio bringt südamerikanische Klänge in den Raum, und die elf­jährige Simona Al­banese gibt eine ei­gene Tanzchoreografie zum Besten.

Als Lehrerchor tritt das Kollegium auf und singt humorvolle Strophen über den Chef als „Lehrer aus Leidenschaft” oder als Opa, der „mit den Enkeln auf Tour” geht. Schließlich zeigen die Kollegen noch einen Überraschungsfilm, in dem unter anderem die Fünftklässler mit der Charakterisierung ihres Rektors zu Wort kommen. „Danke aus ganzem Herzen” sagt Eli­sabeth Groß vom Staatlichen Schulamt Karlsruhe. Als „Krönung seines Lebens­werkes” überreicht die Schulamtsdirektorin dem MPR-Chef eine überdimensionierte Krone. Zur Freude der Gäste schnappt sich der Geehrte daraufhin spontan das Mikrofon und versichert: „Trotz Krone bleib ich Knecht.”

Bildquelle: https://kraichgau.news

MdL Joachim Kößler (CDU) erinnert in seiner Rede an Knechts Einsatz für den Erhalt der Realschule. „Ich weiß noch, wie er die Schule verteidigt hat. Ohne ihn würde sie heute vielleicht nicht mehr bestehen”, sagt er. Lobende Worte kommen auch von Oberbürgermeister Martin Wolff . „Dir ist es gelungen, diese Schule zu einer exzellenten Bildungseinrichtung zu formen.”
„Herr vergib ihnen, dass sie so maßlos übertreiben”, wehrt der künftige Pensionär humorvoll die zahlreichen Glückwünsche ab und erntet dafür reichlich Gelächter. Nun ist es an ihm zu danken: allen voran seiner Familie, dann seinen guten Freunden und Kollegen. Er spricht über seine Erfahrungen, über das gute Klima an der Schule und über das, was er vermissen werde. Vermissen werden ihn wohl auch seine Kollegen; unter Tränen verkündet Konrektorin Knapp: „Der Tag ist gekommen, den wir nie haben wollten.” Jedoch: Obwohl ihr treuer Knecht nach 27 Jahren jetzt ein freier Mann ist, muss die Schule nicht gänzlich auf ihn verzichten. „Das pädagogische Feuer brennt noch immer”, versichert er. Und selbstverständlich werde er „dieser unserer Schule verbunden bleiben.”

BNN Artikel 23.07.2018 | Catrin Dederichs

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Rektor Knecht verabschiedet

Lässt Farbe(n) sprechen: Schulleiter Martin Knecht vor einem Kunstwerk in der Max-Planck-Realschule Bretten. Den scheidenden Rektro reizten immer Widersprüche – beispielsweise studierte er katholische Theologie und Biologie. | Foto: Kampf (BNN)

„Widersprüche haben mich besonders gereizt“

Mit Martin Knecht, der am heutigen Freitag offiziell aus dem Schuldienst verabschiedet wird, geht ein nicht alltäglicher Pädagoge: Das fängt schon mit den Fächern an, die der junge Martin einst studierte: Biologie und katholische Religionslehre. „Das sind total verschiedene Fachrichtungen, vor allem, wenn es um die Diskussion über Schöpfung und Evolution geht“, sagt Knecht. Widersprüche hätten ihn „schon immer besonders gereizt.“

Mit Soldaten und Schülern über Widersprüche diskutiert

Auch die Tatsache, dass der aus einer christlich geprägten Lehrerfamilie stammende Knecht (der Großvater etwa war Realschul-Rektor in Singen) zunächst Offizier bei der Luftwaffe wurde, passt zu diesen Widersprüchen: „Ich habe mir die Entscheidung, zur Bundeswehr zu gehen, nicht leicht gemacht. Aber ich wollte im Notfall meine Familie und mein Land verteidigen.“ Als Offizier lernte Knecht Menschenführung, lernte, wie man mit Schwächeren umgeht – eine Eigenschaft, die ihm später als Schulleiter sehr zugute kam. Und er wurde in Methodik und Didaktik geschult – eine Ausbildung, „die heutzutage eigentlich jeder Schulleiter machen müsste“. Weil Schulleiter, so sieht es Knecht, „ist ein eigener Beruf“.

Mit den Soldaten seiner Kompanie diskutierte der junge Leutnant auch schon mal über Krieg und Frieden – mit den Neunt- und Zehntklässlern seiner Realschule später über Schöpfungsglaube und Evolution – ebenfalls Widersprüche. Er selbst glaube, „dass hinter allem eine größere Macht steckt“, erzählt Knecht im BNN-Gespräch, und, dass es nach dem Tod irgendwie weitergehe. Apropos Tod: Eine „Todsünde“ beging er nach eigenem Bekunden 1978, da hatte er gerade seine Zweite Staatsprüfung mit Auszeichnung bestanden: „Ich bin als Freiburger von Freiburg weggezogen.“

2018 erstmals im Gewand an Peter und Paul

Die erste Station des jungen Pädagogen: Bretten, Max-Planck-Realschule. „Ich hatte anfangs Riesenheimweh. Aber meiner Frau hatte hier eine Stelle – und die Kinder hatten bald ein gutes soziales Umfeld.“ Eine Heimat fand Knecht damals in der katholischen Kirche, wo er bald als Pfarrgemeinderat wirkte. Ein Vereinstyp war er nie, „leider“, wie der 65-Jährige heute einräumt. Immerhin: An Peter und Paul 2018 zog er erstmals im Mittelaltergewand durchs Fest. „Das hat mir gefallen. Man gehört dann irgendwie dazu“, lautet sein Fazit.

Erstmals im Peter-und-Paul-Gewand: Martin Knecht. | Foto: pr (BNN)
 

Der Junglehrer muss keinen schlechten Eindruck beim Oberschulamt hinterlassen haben, wurde er doch 1983, gerade mal fünf Jahre nach „Amtsantritt“, zum Multiplikator der neuen Bildungspläne für Biologie ernannt. Und einige Monate später ernannte ihn die Behörde zum Fachberater für katholische Religion beim Staatlichen Schulamt Karlsruhe, wo er gut 20 Jahre lang Kollegen im Bereich Religionspädagogik schulte.

Eine seiner Ideen war (und ist) dabei die Farb- oder Symboldidaktik. Ein Beispiel: Beim Gleichnis vom verlorenen Sohn (Lukas 15, 11ff.) lässt er die Schüler mit Farben arbeiten, die die jeweiligen Emotionen vermitteln sollen. „Der Schüler muss sich mit jeder einzelnen Perspektive befassen.“ Unzählige Fachbeiträge, Bücher (unter anderem „Lebendige Bibelarbeit“, gemeinsam mit seinem Vater Lothar verfasst), hat Knecht dabei erstellt. Seit 1985 wirkte er zudem als Lehrbeauftragter beim Staatlichen Seminar für schulpraktische Ausbildung und bildete 13 Jahre lang Referendare aus. „Das war eine intensive Zeit, denn ich war ja hauptsächlich auch noch Lehrer hier.“

Als Rektor Farbe in die Schule gebracht

Nach drei Jahren als Konrektor an der Albert-Schweitzer-Realschule Bruchsal stellte sich Knecht im Mai 1991 die Frage: Gehe ich zurück nach Bretten? Hier war nämlich zwischenzeitlich die Rektorenstelle an der Schule freigeworden, in der Knecht 1978 angefangen hatte. Die Bewerbung war erfolgreich. „Ich war damals 36, und ich glaube, der jüngste Schulleiter im Land“. Eine der ersten Amtshandlungen war die farbliche Umgestaltung der fast ausschließlich in Brauntönen gehaltenen Schule. Gemeinsam mit Jürgen Schmid und Rainer Martus setzte er das rot-blau-gelbe Farbkonzept um, das auch heute noch überall die Schule ziert.
Zwei Schulerweiterungen, ein neues Foyer und eine Mensa sind die Bilanz von Knechts Amtszeit, doch der Rektor prägte vor allem die „innere Entwicklung“: Längst gehe es neben Bildung um Mobbing, den Umgang mit Verhaltensregeln, Konfliktmanagement, Gewalt- und Suchtprävention, Streitschlichtung und Toleranz. Er setze dabei mehr auf „Einsicht“ denn auf Strafe. Und ist bisher so schlecht nicht damit gefahren: „Wir haben jedes Jahr rund 800 Schüler. Und die, mit denen es echten Ärger gab, kann man an einer Hand abzählen.“

BNN Presseartikel von Thilo Kampf | 20.07.2018

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