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Junge Realschülerin überzeugt gestandene Jury

© Foto(s): Thomas Rebel

Die 16-jährige Anna Mitschke erhält den Melanchthon-Schülerpreis 2019 / MPR-Band begeistert

Von unserem Redaktionsmitglied Thilo Kampf

Bretten. „Die Welt verbessern? Da fange ich am besten bei mir an.“ Diesen Ausspruch von Anna Mitschke zitiert Regierungspräsidentin Sylvia Felder in ihrer bewegenden Laudatio auf die neue Trägerin des Melanchthon-Schülerpreises. Der dreiköpfigen Jury, deren Vorsitz Felder übernommen hatte (mit dabei noch Helga Bischoff und Pfarrer Harald-Mathias Maiba) sei die Entscheidung „sehr schwergefallen“, da alle vier Nominierten „eine herausragende Qualität“ unter Beweis gestellt hätten. Neben der erst 16-jährigen Schülerin der Max-Planck-Realschule zählten Rona Beka (Edith-Stein-Gymnasium), Selina Maria Schiek und Michael Ruß (beide Melanchthon-Gymnasium) zu den Nominierten. Allen bescheinigte die Regierungspräsidentin „beeindruckendes Engagement, hervorragende Noten, aber auch den Blick über den Tellerrand hinaus – mit einem Wirken für unsere Gesellschaft“, worauf der Melanchthon-Preis “unsere Antwort” sei.

Der Preis belohne die Grundkoordinaten in jungen Jahren, den „Kompass für das Leben: nicht das eigene Leben: nicht das eigene Ich in den Mittelpunkt zu stellen, sondern das Wirken für andere“. Das sei das Erbe Melanchthons: Bildung nicht als Selbstzweck, sondern als Kompass, „als Berg, von dem aus der Überblick in die Weite des Lebens gelingt.“

Das sei der Gründergeist dieses Preises, der von Persönlichkeiten geschaffen wurde, deren Bildung Anliegen und Auftrag war, sagte Felder. Es sei „die Freude dieser Feier, dass wir Jugendliche erleben, die Lust auf Zukunft machen“.

© Foto(s): Thomas Rebel

Anna Mitschke, mit fünf Geschwistern aufgewachsen, habe „eine Beständigkeit im sozialen Engagement“ gezeigt, würdigte Felder, etwa, weil sie eine Jungschargruppe leite und es „als cooles Gefühl“ bezeichnet habe, „wenn man merkt, dass sich die Kinder auch für Werte interessieren, über die man spricht“. Zudem gebe sie einem Migranten Deutschunterricht – und vermittle ihm auch, wie man hier lebt.

Die beiden Vorstände der Stiftung Willi Leonhardt und Joachim Kößler, überreichten der 16-Jährigen den mit 750 Euro dotierten Preis, dessen Kriterien (Abschlussnote 1,5 und besser, differenzierte Kenntnisse über Melanchthon und sein Wirken sowie soziales Engegement) Leonhardt skizziert hatte.

OB Martin Wolff betonte, dass es heute wichtig sei, „die Flagge hochzuhalten für Bildung“ und für das soziale Engagement. Und Dietrich Becker-Hinrichs, der Vorsitzende des Melanchthonvereins, erinnerte daran, dass Melanchthon nicht nur ein Universalgelehrter war, sondern sich auch eingemischt habe – nach dem Motto „So wie sie ist, kann die Welt nicht bleiben“. Da gebe es Parallelen zu Greta Thunberg oder dem Youtuber Rezo, weshalb er an junge Leute appelliere: „Mischt euch ein!“

Damit der erstmals 1996 verliehene Schülerpreis auch in Zukunft finanziell gesichert sei, habe die Sparkassen-Stiftung eine „Zustiftung“ von 3000 Euro gewährt, freute sich Stiftungs-Vorstand Leonhardt, wofür er öffentlich danke.

Quelle: BNN

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Einsamkeit junger Menschen thematisiert

DIE PREISTRÄGER DES DRITTEN MELANCHTHON-KUNSTWETTBEWERBS stellten sich mit OB Martin Wolff, den Stiftungs-Vorständen Joachim Kößler und Willi Leonhardt sowie dem Vorsitzenden der Jury, Professor Günter Frank (von links), zum Gruppenbild im Melanchthonhaus auf.

Preisträger des Kunstwettbewerbs des Melanchthon-Schülerpreises werden ausgezeichnet

Bretten. Das Mädchen sitzt einsam in seinem Zimmer, den Kopf auf die Hand gestützt, Tränen in den Augen. Vor ihm ein leeres Glas Nutella, zerknüllte Taschentücher. Und das, obwohl auf dem Smartphone 421 Facebook-„Freunde” verzeichnet sind. Mit dieser Bleistift­zeichnung drückt Anna Mitschke die reale Einsamkeit vieler junger Men­schen so eindrucksvoll aus, dass die Jury der Zehntkässlerin der Max-Planck-Realschule den ersten Preis in ihrer Stufe (Klassen acht bis zehn) zuerkennt. “Echte Freunde”, erklärt die Preisträgerin vor den gut 70 Gästen, „kann man nicht mit virtuellen ersetzen”. Bereits zum dritten Mal fand der Kunstwettbewerb des Melanchthon-Schülerpreises statt, dotiert mit 750 Euro, wie Stiftungsvorstand Willi Leonhardt bei seiner Begrüßung in der Gedächtnishalle des Melanchthonhauses erläutert. Sein besonderer Dank gilt den Kunstlehrern und Schulleitern, ohne deren Engagement dieser Wettbewerb nicht möglich sei. Melanchthons Ausspruch „Der Mensch ist zur Gemein­schaft erschaffen worden”, lautete das Motto des diesjährigen Wettbewerbs, das die Schüler thematisieren sollten. Und wenn man sich auf der Welt um­schaue, so Oberbürgermeister Martin Wolff in seinem Grußwort, scheine ihm die Besinnung auf diesen Wert umso wichtiger. „Unsere Gesellschaft driftet auseinander, der Einzelne grenzt sich immer mehr vom anderen ab”. Die Jury habe eine nicht leichte Aufga­be gehabt, berichtet Professor Günter Frank, Leiter der Europäischen Me-lanchthonakademie. Insgesamt 77 Ex­ponate wurden begutachtet. Neben ihm wirkten noch Ingrid Brütsch, Heidi Heyer und Thomas Rebel in der Jury.

Gemeinsam mit Martin Wolff, Günter Frank und Willi Leonhardt überreicht Joachim Kößler, ebenfalls Stiftungs-Vorstand, schließlich die Preise und würdigt die Preisträger. Neben Anna Mitschke sind dies in der Stufe I (Klassen fünf bis sieben) Katharina Klink vom Edith-Stein-Gymnasium sowie das Quartett Jan Köstner, Jana Hartmann, Vitus Mattis und Sarah Sesar von den Beruflichen Schulen Bretten. Anerkennungspreise gehen an Vaiana von Berchem, Emilia Heer und Elifnur Kuz (alle Siebtklässlerinnen des ESG) sowie an Xenia Tschikoff, Elsa Köhver und Luisa Batz (alle ESG). In seinem Schlusswort skizziert Stil-tungs-Vorstand Kößler nochmals die Idee des Kunstwettbewerbs, ein Zitat von Philipp Melanchthon künstlerisch umzusetzen. Die Stiftungsmacher hät­ten noch weitere Ideen, wie der Name und das Wirken des Humanisten und Reformators ins Bewusstsein junger Menschen gebracht werden könnte, doch dafür benötige man Geld, da das Stiftungskapital nicht gerade üppige Zinsen erwirtschafte, wirbt Kößler.

Für anspruchsvolle und ansprechende Unterhaltung zwischen den Reden sorgt das Saxophon-Quartett des ESG unter Leitung von Julia Heil mit klassischen und flott-modernen Stücken.

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