Bretten. Warum explodiert Knallgas? Wie wirkt das Hebelgesetz, wenn wir uns auf einer Wippe vergnügen? Und warum bleibt ein mit Wasser gefülltes Glas auch nach einem Looping unversehrt? Solche Fragen haben „Die Physikanten“ nicht nur theoretisch beantwortet, sondern vor allem praktisch. Comedian Thomas Müller und Professor Dr. Liebermann, alias Felix Bold, sorgten bei der Feier zum 60-jährigen Bestehen der Max-Planck-Realschule mit spektakulären Experimenten für Staunen und Begeisterung – ein Programm voller „Aha!“- und „Wow!“-Momente.
Humor und Spannung bei Schulfeier in Bretten
Mit Humor, Spannung und einem Hauch Zauberei präsentierten sie eine beeindruckende Show, die selbst die größten Skeptiker für die Welt der Physik begeisterte. „Es macht Spaß, Rätsel zu lösen“, betonte Thomas Müller. Mit humorvollen Erklärungen und verblüffenden Experimenten bewiesen die beiden, dass Physik und Zauberei gar nicht so weit auseinanderliegen.
Bereits zu Beginn machte Thomas Müller klar: Hier wird niemand nur Zuschauer bleiben. Mit einem launigen „Wer hat Bock auf 230 Volt?!“ zog er das Publikum sofort in seinen Bann und bat fünf Freiwillige auf die Bühne. „Habt ihr aktuelle Fotos von Euch für die Rekonstruktion?“, fragte Müller, bevor die fünf Schüler einen menschlichen Stromkreis bildeten.
Experimente mit Schülern
Erleichtert zeigten sich die Schülerinnen und Schüler auf der Bühne, als sich herausstellte, dass es sich um ein völlig ungefährliches Experiment handelte. Der Strom wurde durch die Körper geleitet: Ein MP3-Player diente als Spannungsquelle, verbunden mit einem gelben Kabel, das humorvoll „Linie des Todes“ genannt wurde.
Sobald sich die Schülerinnen und Schüler an den Händen fassten, erklang Musik aus einem Lautsprecher. Die Erklärung lieferte der Professor mit einem Schmunzeln: „Menschen bestehen zu 70 Prozent aus Wasser und sind daher hervorragende Leiter.“ Das Experiment veranschaulichte dies eindrucksvoll – die Musik war der hörbare Beweis.
Besonders die riesigen Wirbelringe, die mit einer speziellen Luftkanone erzeugt wurden, zogen die Aufmerksamkeit der Zuschauer auf sich. Melanie Hauser, eine begeisterte Besucherin, schwärmte: „Die Luftwirbel sehen wunderschön aus. Und das Beste ist, dass man sie auch zu Hause nachmachen kann.“ Ihr Sohn hingegen zeigte sich besonders von den Feuerexperimenten beeindruckt, die jedoch stets mit der Mahnung „Nicht nachmachen!“ versehen waren.
Den Höhepunkt der Show bildeten Experimente zu den Themen Feuer, Luft, Elektrizität und extreme Temperaturen – „die Physikanten“ hatten für jeden etwas dabei. Besonders beeindruckte Simon Meier das Experiment mit flüssigem Stickstoff, das die Bühne in eine Nebelwolke verwandelte. Eine PET-Flasche, gefüllt mit dem minus 196 Grad kalten Stickstoff, wurde in ein Fass mit Schaumstoffschnipseln gestellt.
Als der Stickstoff verdampfte und sein Volumen sprunghaft anstieg, explodierte die Flasche – und katapultierte die Schnipsel in einer spektakulären Wolke in die Luft. „Beim Übergang von flüssig zu gasförmig vergrößert sich das Volumen von Stickstoff um ein Vielfaches, wodurch der Druck in der Flasche enorm steigt“, erklärte Liebermann.
Auch der Van-de-Graaff-Generator brachte Spannung – buchstäblich. Bernhard Feineisen, Leiter des Amtes für Bildung und Kultur, durfte erleben, wie 700.000 Volt einen kleinen Propeller auf seinem Helm zum Rotieren brachten. „Die Ladung, die an Spitzen austritt, erzeugt elektrische Felder, die in Bewegung münden“, erklärte der Professor.
Für die Zuschauer, von den jüngsten Besuchern bis hin zu Physikliebhabern wie Kevin Waberslá, war die Show ein voller Erfolg. „Es ist unglaublich gut für Schüler dargestellt“, sagte Waberslá. Beim sogenannten „Statik-Experiment“ erlebte Waberslá, wie stabil ein menschliches Konstrukt ohne Stühle sein kann. Sein Sohn Liam hatte besonders an der Laser-Gitarre seine Freude. Diese erzeugte schräge Töne, die den Saal in Rock-Pop-Stimmung versetzten. Ein Laserstrahl, kombiniert mit einer Fotozelle und einem Gitarrenverstärker, sorgte für verzerrte Klänge, die das Publikum begeisterten.
Plädoyer für Naturwissenschaften
Die Geburtstagsfeier der Max-Planck-Realschule vereinte Festakt, abwechslungsreiches Programm und ein Plädoyer für Naturwissenschaften. Thomas Müller fasste es treffend zusammen: „Es macht Spaß, Rätsel zu lösen“ – eine Botschaft, die „die Physikanten“ mit ihrer Show lebendig machten.
Quelle: BNN